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Die zwei Rheinbrücken; Foto: Heiko Jacobs

Wirtschaft gegen Karlsruhe

In der Diskussion um den Bau einer weiteren Rheinbrücke zwischen Karlsruhe und Wörth sind es immer wieder vermeintliche Vertreter der Wirtschaft, die politischen und medialen Druck für die Realisierung des Neubauprojekts machen. Allen voran die Industrie- und Handelskammern Karlsruhes und der Pfalz treten da in Erscheinung, aber auch die Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU/CSU, die dabei ganz gerne schon einmal ihre Parteizugehörigkeit verschweigt, oder auch eine Initiative unter dem Namen „Wirtschaft für Karlsruhe“. Argumente für den Bau der Brücke sind in diesen Verlautbarungen allerdings recht dünn gesät. In erster Linie werden Ängste gegen eine mögliche Sperrung der bestehenden Rheinbrücke Maxau geschürt. Und natürlich darf der Hinweis auf die Pendler, die im Stau stehen, nicht fehlen. Höchste Zeit also, diese Äußerungen auch einmal einem wirtschaftlichen Faktencheck zu unterziehen.

Einen Hinweis darauf, dass es zwischen Wörth und Karlsruhe neben der Straßenbrücke auch noch eine Eisenbahnbrücke gibt, sucht man in den genannten Verlautbarungen vergebens. Dass die Wirtschaftsverbände sich für eine Verlagerung von Verkehr von der Straße auf die Schiene stark machen, war in der gesamten Diskussion um das Neubauprojekt bislang nicht zu beobachten. Diese einseitige, nur am Autoverkehr orientierte Betrachtungsweise ist entgegen allen Beteuerungen keineswegs im Interesse der Wirtschaft:

All dies belegt, dass den Wirtschaftsverbänden, wenn sie die Wirtschaft wirklich stärken wollten, daran gelegen sein sollte, für die Nutzung der Bahn und für den Ausbau der Infrastruktur auf der Bahn offensiv einzutreten. Die stiefmütterliche Behandlung der bestehenden zweiten Rheinbrücke zwischen Karlsruhe und Wörth kann daher nicht im Interesse der Wirtschaft sein. Wie kurzsichtig diese Denkweise ist, zeigte sich im vergangenen Jahr, als eine pfälzische Firma mit immerhin 420 Mitarbeitern ankündigte, im Rahmen der weiteren Expansion 2013 von Herxheim nach Rülzheim umzuziehen, und damit ordentlich Wirbel in der Pfalz verursachte. Hauptgrund für den Umzug: der vorhandene Stadtbahnanschluss in Rülzheim!

Und wenn IHK-Präsident Bechtold — wie beim Neujahrsempfang der Karlsruher IHK — mal wieder über die „Gegner der zweiten Rheinbrücke“ schimpft, muss er sich fragen lassen, wer die „Gegner der zweiten Rheinbrücke“ sind — ja wohl die, die ausblenden, dass es bereits eine zweite Rheinbrücke gibt, und nichts für die Stärkung des Verkehrsaufkommens über diese Brücke unternehmen.

Reiner Neises

Dies ist ein Artikel der Karlsruher Zeitschrift umwelt&verkehr 1/13

Stand des Artikels: 2013! Der Inhalt des Artikels könnte nicht mehr aktuell sein, der Autor nicht mehr erreichbar o.ä. Schauen Sie auch in unseren Themen-Index.

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