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Unterschiedliche Meinungen zum illegalen Parken in Durlach

Bürger und Politiker in Durlach klagen, wie eigentlich in jeder anderen Stadt auch, über die unerträglichen Verkehrszustände und das zunehmende illegale Parken.

Halt Schlossplatz zugeparkt; Foto: Gerhard Stolz

Deshalb gab es im Dezember eine Initiative der Ortschaftsratsfraktion der Grünen, um die Interessen von Fußgängern und Radfahrern in der Verkehrsplanung und bei Verkehrskontrollen in Durlach besser zu berücksichtigen. Viele Durlacher fühlen sich durch die niedrige Verkehrsmoral in der alten Markgrafenstadt gestört, behindert und belästigt. Insbesondere beim Parken wird immer häufiger die notwendige Gehwegbreite und der vorgeschriebene Abstand an Kreuzungen und Überwegen nicht eingehalten. Selbst die Straßenbahnhaltestelle Schlossplatz wird zum Parken und Anhalten, vor allem während der Haupteinkaufszeiten gerne mitbenutzt. Dabei wird noch nicht einmal der Blindenstreifen für die Sehbehinderten unter den Fahrgästen von „eiligen Autofahrern und Autofahrerinnen“ respektiert.

Verschiedene Äußerungen aus den Verwaltungen ermuntern sogar noch dazu, es mit den Vorschriften nicht ganz so genau zu nehmen. Selbst die Verkehrsbetriebe sahen keinen Handlungsbedarf ihre eigene Haltestelle freizuhalten, so der Amtsleiter von BuS. Für die antragstellende Fraktion „Grüne“ besonders ärgerlich, suchten sie doch wenigstens bei den VBK hilfreiche Unterstützung, wenn deren Haltestelleninseln beparkt werden. Aber Fehlanzeige, die Verkehrsbetriebe sahen keine Probleme! Dafür gab es Unterstützung wenigstens aus den Reihen der CDU, die mit der beschriebenen Situation auch nicht einverstanden waren und Unterstützung signalisierten, dass mehr kontrolliert werden sollte. Ganz anderer Meinung war der Fraktionsvorsitzende der SPD: Er hielt ein Plädoyer für das Falschparken, so kann der Beitrag in Kürze zusammengefasst werden. Um die Attraktivität Durlachs nicht zu mindern, soll Großzügigkeit bei verkehrswidrigem Verhalten gepflegt werden und vor allen Dingen keine Strafmandate ausgestellt werden. Der Stammtisch lässt grüßen!

Ganz anders dagegen die Position der Grünen, die ihren Antrag damit begründen, dass gerade in Durlach die Voraussetzungen gut seien die täglichen Wege ohne Auto zu bewältigen. Allerdings müssen dazu auch die Fuß- und Radwege und der öffentliche Verkehr attraktiv sein. Je mehr Menschen ohne Auto unterwegs sind, desto weniger Belastungen gibt es und die Attraktivität Durlachs als Einkaufsstadt nimmt zu. Gewarnt wird deshalb davor nur auf das Auto zu setzen und dieses nicht auch noch durch die Politik und den Handel bevorzugt zu berücksichtigen. Denn wenn das Bummeln in der Altstadt vor lauter fahrenden und unerlaubt parkenden Autos unattraktiv wird, wenden sich diejenigen ab, die gerne ohne Auto nach Durlach kommen, so erklärt die Grüne Ortschaftsratsfraktion und steht damit ganz im Gegensatz zu den Äußerungen der SPD.

Den verhältnismäßig guten ÖPNV hat die Markgrafenstadt den unzähligen Initiativen und Vorschlägen der Durlacher Grünen zu verdanken. ÖPNV als Alternative für die sensible Durlacher Altstadt wird von den Grünen immer wieder proklamiert, unterstützt werden sie dabei manchmal von der CDU, von der SPD hingegen wird immer nur der Straßenverkehr aus der Windschutzscheibenperspektive betrachtet.

Bleibt nur noch auf die Vernunft der Bürger und ihrer Vertreter zu hoffen, dass Durlach nicht im Autoverkehr ertrinkt!

Gerhard Stolz

Dies ist ein Artikel der Karlsruher Zeitschrift umwelt&verkehr 1/10

Stand des Artikels: 2010! Der Inhalt des Artikels könnte nicht mehr aktuell sein, der Autor nicht mehr erreichbar o.ä. Schauen Sie auch in unseren Themen-Index.

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